[108] 29.
Auf die Geburt seines ältesten Sohnes Christiani

Willkommen süsses Kind/ der Mutter höchste Lust/
Doch die sich schier mit beyder Tod erkäufft/
Willkommen Kind/ das/ weil die Nacht umläufft/
Mit neuer Freud erquickt des Vatern trübe Brust:
Wie? gleich um Mitternacht/ ist dir denn nicht bewust
Was Mitternacht/ in der nur Furcht sich häufft:
Und Wahn in Angst/ und Angst in Weh sich täufft:
Wie? daß du denn gleich itzt das Leben grüssen must.
Diß ist der Engel Fest/ die offt bey Nacht erschienen/
Die führen dich ins Licht/ mit diesen solst du dienen/
Dem/ welcher dich aus Nacht hat in den Tag gebracht/
Die Engel kommen mit! O daß sie dich begleiten!
O daß sie durch die Welt/ durch die gesetzten Zeiten/
Dich führen wo ihr Heer um deinen Schöpffer wacht.

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