Lope de Vega

Du reicher Geist mit unbekannten Schätzen,
Dir selber mehr als andern unbekannt,
Weil du nicht liebst, an Zahlen Zahl zu setzen,
Nein, einzeln sie verschenkst mit voller Hand.
Wo irgend Gold in unerforschten Klüften,
Die Wünschelrute zeigt dir seine Spur;
Wie deine Spanier, die gen Abend schifften,
Befuhrst du alle Küsten der Natur.
Und was an Menschen, Pflanzen, Blumen, Tieren
Nur irgend da und sich des Daseins freut,
Das wobst du ein, der Göttin Bild zu zieren,
Die, täglich sterbend, stündlich sich erneut.
Die Mutter alles Wesenhaften, Guten,
Sie sitzt an deinem Born, der strömend quillt,
Und spiegelt sich in den kristallnen Fluten,
Ihr Selbst verwechselnd träumrisch mit dem Bild.
Und lächelt sie, so lächelst du ihr wieder,
Und grollt sie, gibst du ihr den Trotz zurück,
Durchsichtig, gleich der Wahrheit, deine Lieder,
Und täuschend nur, wie Täuschung auch das Glück.
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Und so ein Kind, noch bei ergrauten Haaren,
Und auch ein Greis beim frühsten Kinderspiel,
Hast du für all, was Menschheit je erfahren,
Ein Bild, ein Wort, den Pfad und auch das Ziel.

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