Der Zwerg

Es lebt nicht fern von hier auf einem hohen Berg
Ein Mann, an Geiste groß, an Körper nur ein Zwerg,
Der kennet manches Kraut, manch zauberische Tinte,
Vor dem flieht jedermann wie Vögel vor der Flinte,
Und wie manch altes Weib in dieser Gegend weiß,
Verwandelt er sich bald in eine schwarze Geiß,
Bald in ein Schaf, bald in ein Rind, doch glänzetimmer
In jeglicher Gestalt um seinem Haupt ein Schimmer;
Des Gnomen Tück ist nichts zu groß und nichts zuklein,
Er macht den Baur zum Fuchs, den Clericus zumSchwein,
Kein Amt, kein Stand ist seiner Rachbegier zu heilig,
Er neckt und quälet jeden, flieht man noch so eilig,
Er steht im Bunde mit dem leidgen Höllenhund,
Drum hütet euch vor ihm, zur Warnung mach ichskund.

Den 28ten Oktober 1807

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