[189] Auf dessen sanfftes Sausen
O Du lieblich süsses Sausen! Ach durchdringe mich behend.
bester Wollaut / Himmels-Schall / Hertzen-stimmend Seitenspielen /
wollest / edle Geistes-Taub / auch mit deinen Federn kielen
meines Mundes Seiten-spiele / deine Hoheits-Flüg hersend.
Mit verzuckten Freuden-Blicken dich Geistheimlich zu mir wend.
Ach mein Hort / wann ich bedenke / wie wol mir die Blitz gefielen /
ehe ich sie noch recht erkennt; Ach das scharffe Herzen-Zielen
mußnach allem Wunsch gelingen / weil Vnendlichkeit sich end.
Was bin ich / ich Erden-Kloß / mit Gott so vertraut zu reden?
soll sich Staub den Flammen nahen? Ach er wird alsbald verzehrt.
Gottes Gnadenglanz durchdringt / wie die Sonn ein Glas / die Blöden /
lieber unser Andacht-beten / als der Himmel klang erhört.
Nun / mein Gott / so schütt ich aus vor dir meine Herzen-Sorgen:
Schaffe daß sey wenig mir dein Will / als sie dir / verborgen!