[115] GEBETE II

Ist uns dies nur amt: mit schauern
Zu vernehmen dein gedröhn
Und im staub vernichtet kauern
Vor dir Furchtbarer der Höhn?
Warum schickst du dann die sommer
Wo wir schnellen frei und nackt?
Wo sich nachbar nennt dein frommer ·
Helle raserei ihn packt?
Was erlaubst du uns die räusche
Wo der stolz allmächtig pocht ·
Uns in Deine nähe täusche ·
All dein tosen in uns kocht –
Wirbel uns aus niedrer zelle
Sternenan entführt geschwind:
Deinesgleichen in der welle
In der wolke in dem wind?

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