Stefan George – Biographie
1868
12. Juli: Stefan Anton George wird als Sohn einer katholischen Weingutbesitzers- und Gastwirtsfamilie in Büdesheim bei Bingen geboren.
1873
Umzug nach Bingen, wo der Vater als Stadtverordneter tätig ist.
1882
George besucht das Ludwig-Georgs-Gymnasium in Darmstadt. Mit seinem Schulfreund Carl August Klein gibt er die »Blätter der Kunst« heraus, ein in loser Folge erscheinendes programmatisch-poetisches Zirkular.
Nach sechs Jahren schließt George die Schule mit dem Abitur ab.
1888–89
Um seine Sprachkenntnisse zu verbessern, reist George nach London, in die Schweiz, sowie nach Italien und Spanien. Gedichte aus dieser Zeit veröffentlicht er zwei Jahre später unter dem Titel »Die Fibel. Auswahl erster Verse«.
1889
März: George reist nach Paris, wo er unter anderem Mallarmé, Verlaine und Rodin kennen lernt und sich mit Autoren wie Baudelaire und Rimbaud beschäftigt.
Oktober: In Berlin schreibt sich George and er Universität ein, wo er Vorlesungen über Philosophie und Kunstgeschichte hört. Nach drei Semestern bricht er sein Studium jedoch ab.
1890
Als Privatdruck werden die »17 Hymnen« veröffentlicht. George widmet sie Carl August Klein, seinem Freund aus Gymnasialtagen.
George schließt enge Freundschaft mit Ida Coblenz. Die unerfüllte Beziehung endet jedoch nach fünf Jahren. Ida Coblenz heiratet später Richard Dehmel.
1891
In Wien sucht George die Freundschaft Hugo von Hofmannsthals, die jedoch scheitert.
1892
Aus den Mitarbeitern der »Blätter für die Kunst« geht der »George-Kreis« hervor, ein loses Bündnis junger Dichter, die sich George zum Vorbild nehmen.
Im selben Jahr veröffentlicht George seine Beiträge aus den »Blättern« im Zyklus »Algabal«.
1893
In München gehört George zum Kreis der »Kosmiker« um Karl Wolfskehl, Ludwig Klages und Alfred Schuler.
1895
Neben München hält George sich hauptsächlich in Berlin auf, hat jedoch auch weiterhin keinen festen Wohnsitz.
1897
Der Zyklus »Das Jahr der Seele« stellt das bedeutendste Werk in Georges erster Schaffensperiode dar.
1900
Der »Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod« erscheint.
1902
George freundet sich mit dem Schüler Maximilian Kronberger an.
1907
Im Zyklus »Der siebente Ring«veröffentlicht George eine Vielzahl autobiografisch angehauchter Gedichte und markiert damit einen Wendepunkt in seinem Leben und Werk.
1913
George vollendet den Gedichtzyklus »Stern des Bundes«.
1927
Die Stadt Frankfurt am Main verleiht George den ersten Goethe-Preis. George zeigt sich davon jedoch unbeeindruckt.
1928
»Das neue Reich« enthält überwiegend spätere Gedichte aus Georges Werk.
1933
Nachdem die Nationalsozialisten die Preußische Akademie »gereinigt« haben, bieten sie George deren Präsidentschaft an. Der lehnt jedoch ab. Um sich gegen die nazistische Umdeutung seines Werkes zu wehren zieht George in die Schweiz.
4. Dezember: Stefan George stirbt in Minusio bei Locarno.