[105] DAS ZWEITE: WALLFAHRT
Im trostlos graden zug von gleis und mauer
Im emsigen gewirr von hof und stiege –
Was sucht der fremde mit ehrfürchtigem schauer?..
Hier · Bringer unsres heils! stand deine wiege.
Im längs umbauten viereck wo die flecken
Von gras durchs pflaster ziehen und verschroben
Bei magren blumen die verschnittnen hecken:
Hast du zuerst den blick im licht erhoben.
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Wie staubt der platz! von welchem lärme pocht er!
Getrab von tritten und geroll von wagen ...
Wie ihre last Maria Annens tochter
Hat hier die mutter dich verkannt getragen.
Nur einst als frühling war fiel grau und silbern
Vom himmel tau und sprühte duftige funken
Und allen kindern haben blau und silbern
Die magren blumen lächelnd zugewunken.
Dies allen gleiche haus ist ziel der reise.
Wir sehn entblössten haupts die nackte halle
Aus der du in die welt zogst ... Sind drei weise
Doch einst dem stern gefolgt zu einem stalle!