[143] FEIER

In dem haine wo der ahnen
Geist geheim im schatten hauste ·
Wo von weit den wallern grauste ·
Wo die überwachsnen bahnen
Sie gefesselt nur beschritten
Als ein zeichen tiefster frone ·
Wo vorm unsichtbaren throne
Sie sich selber wunden schnitten ·
Wo im wallend weissen rocke
Stand der greis mit blutigem knaufe ·
Roter bach in zähem laufe
Rann vom rohbehaunen blocke:
[144]
Dorthin ziehn nun unsre scharen ·
Nur des goldes breite scheibe
Glitzert auf dem nackten leibe
Den mit blatt bekränzten paaren.
Statt der gift der würgerhände
Strömt ein guss von dunklem weine
Zischend in die lohen brände ·
Rieselt nieder an dem steine.
Statt der wild gerizten schrammen
Schnellen tanzend unsre glieder
Zu den takten ernster lieder
In die reinigenden flammen.
Im dumpf hallenden gebäue
Ringelt duft um hohe eschen
Und durch ihres laubes breschen
Blinkt des himmels tiefste bläue.

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