[67] II
So wie da fern im stillen blauen wehn
Und silbern-sachte der halboffne mond
Blühte wie fremde blume ohne frucht
Um bleich am horizonte zu vergehn:
So sah ich einstens – wonne wundersüss –
Dein halbverhülltes bildnis vor mir stehn
Mit sanftem lächeln und mit seufzen dann
Vor den erstaunten augen untergehn.
Ich liebe dich wie träume in der nacht
Die nach endlosem glücke einiger stunden
Bei erster dämmerung für immer flohn ·
Wie morgenrot und bleiche sternenpracht:
Etwas liebes · vermisst und nie gefunden ·
Wie alles was sehr fern ist und sehr schön.