[117] EINVERLEIBUNG
Nun wird wahr was du verhiessest:
Dass gelangt zur macht des Trones
Andren bund du mit mir schliessest –
Ich geschöpf nun eignen sohnes.
Nimmst nun in geheimster ehe
Teil mit mir am gleichen tische
Jedem quell der mich erfrische
Allen pfaden die ich gehe.
Nicht als schatten und erscheinung
Regst du dich mir im geblüte.
Um mich schlingt sich deine güte
Immer neu zu seliger einung.
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All mein sinn hat dir entnommen
Seine farbe glanz und maser
Und ich bin mit jeder faser
Ferner brand von dir entglommen.
Mein verlangen hingekauert
Labest du mit deinem seime.
Ich empfange von dem keime
Von dem hauch der mich umdauert:
Dass aus schein und dunklem schaume
Dass aus freudenruf und zähre
Unzertrennbar sich gebäre
Bild aus dir und mir im traume.