Der Knabe

Ein Knabe, der den fleißigen Papa
Oft nach den Sternen gucken sah,
[158]
Wollt' auch den Himmel kennen lernen.
Er blieb steif vor dem Sehrohr stehn
Und sah begierig nach den Sternen;
Allein er konnte nicht viel sehn.
»Was heißt es denn«, sprach drauf der Knabe,
»Daß ich fast nichts erkennen kann?
Ha, ha, nun fällt mir's ein, was ich vergessen habe;
Mein Vater fängt es anders an,
Er blinzt zuweilen zu, das hab' ich nicht gethan.
O bin ich nicht ein dummer Knabe!
Schon gut! Nun weiß ich, was ich thu'.«
Und hurtig hielt er sich die Augen beide zu
Und sah durchs Sehrohr nach den Sternen.
Der Narr! was sah er denn? Das alles, was du siehst,
Wenn du, um durch die Schrift Gott deutlich sehn zu lernen,
Dir die Vernunft vorher entziehst.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek