Der Selbstmord

O Jüngling, lern' aus der Geschichte,
Die dich vielleicht zu Tränen zwingt,
Was für bejammernswerte Früchte
Die Liebe zu den Schönen bringt!
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Ein Beispiel wohlgezogner Jugend,
Des alten Vaters Trost und Stab,
Ein Jüngling, der durch frühe Tugend
Zur größten Hoffnung Anlaß gab;
Den zwang die Macht der schönen Triebe,
Climenen zärtlich nachzugehn.
Er seufzt', er bat um Gegenliebe;
Allein vergebens war sein Flehn.
Fußfällig klagt er ihr sein Leiden.
Umsonst! Climene heißt ihn fliehn.
»Ja«, schreit er, »ja ich will dich meiden;
Ich will mich ewig dir entziehn.«
Er reißt den Degen aus der Scheide.
Und – o was kann verwegner sein!
Kurz, er besieht die Spitz' und Schneide,
Und steckt ihn langsam wieder ein.

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