Der Jüngling und der Greis

»Wie fang ich's an, um mich empor zu schwingen?«
Fragt' einst ein Jüngling einen Greis.
»Der Mittel«, fing er an, »um es recht hoch zu bringen,
Sind zwei bis drei, so viel ich weiß.
Seid tapfer! Mancher ist gestiegen,
Weil er entschlossen in Gefahr,
Ein Feind von Ruh' und von Vergnügen
[213]
Und durstig nach der Ehre war.
Seid weise, Sohn! Den Niedrigsten auf Erden
Ist's oft durch Witz und durch Verstand geglückt,
Am Hofe groß, groß in der Stadt zu werden:
Zu beiden macht man sich durch Zeit und Fleiß geschickt.
Dies sind die Mittel großer Seelen.« –
»Doch sie sind schwer. Ich will's Ihm nicht verhehlen,
Ich habe leichtere gehofft.« –
»Gut«, sprach der Greis, »wollt Ihr ein leichtres wählen:
So seid ein Narr; auch Narren steigen oft.«
[214]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek