14. Anbindebrief

Was uns die Gottesfurcht und greiser Brauch befiehlt, das nehmet von mir an, ihr Spiegel aller Frauen,

die nicht auf Schönheit mehr als auf die Tugend schauen,
der Weiber besten Schmuck! Worauf diß Binden zielt,
ist nichts als Ehrlichkeit. Wem Redlichkeit beliebt,
[121]
ist bösen Stücken feind. Was euch und mir gebühret,
das wisset ihr und ich. Und daß ihr denn verspüret,
daß ich des auch bin froh, was euch der Himmel giebt,
so nehmet, werte Frau, von der euch guten Hand
diß, obwol schlechte, hin! Der Gaben leichte Schalen
wiegt auf mein schwerer Wundsch: daß, weil der Sonnen Strahlen
erwärmen diese Welt, euch treff' kein Übelstand!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek