Jagd auf Hochwild
Am hellen, sonnigen Mittag sah ich ihn plötzlich auf dem Dach des mir gegenüberliegenden Hauses. Das weiße, glatte, wie polierte Gerippe, flimmernd im grellen Licht, hob sich scharf gegen den blauen Himmel ab. Wie eine Katze schlich er, sich schmiegend, duckend, zögernd, sich vorwärtsschiebend, über die rotbraunen Schieferplatten. Eine Rückenkrümmung, ein schlangenschmeidiges Aufrichten, ein zielsicherer, gieriger Sprung – und fort flog der Sperling.
Ganz deutlich hatte ich den rasselnden Zusammenschlag der beinernen Hände hören können. Wie er jetzt dastand: baff, enttäuscht, beschämt. Ich sah nie ein so dummes Gesicht. Der geprellte Tod.
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