Mode-Ode

Alkäisch, sapphisch, asklepiadéisch, traun!
Ist wied'rum Mode, also versuch's auch ich,
Obschon das eitle Publikum wird
Viele Notiz wohl davon nicht nehmen.
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Indessen dárauf kommt es ja gar nicht an,
Die eigne Plage ist der Bemühung Lohn,
O besser freilich wär's, die deutsche
Sprache nicht also zu radebrechen.
Erfände Einer ein urnatürlich Maß
Im Heimathgeiste; tausend der Wörter ja
In Versen möchten eine Stätte
Finden und richtigen Klangs gesprochen.
Ich fühl's, sie betteln, Keiner erbarmt sich doch,
Viel lieber bricht er Arm und Gelenk' entzwei,
Und zwingt in sein Prokrustesbett die
Aermsten, ein Stümper, ein ganz herz-loser.
Ich aber huld'ge lieber der Mode auch,
Daß vor Kunst-Richtern einige Ruh' ich hab',
Von einflußreichen Philologen
Aber vielleicht noch ein Lob erhasche.

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