7. (Faust)

In ihren Träumen wird die Trübsal wohnen,
Gib Acht, daß dir nicht einmal bangt!
Du kannst die stumme Treue ihr nicht lohnen,
Wie es dein stolzes Herz verlangt.
Du kannst vom Schlaf ihr nicht den Treuen beschwören,
Der ihr ein Schreckensende malt,
Du hast kein Recht die Thränen ihr zu wehren,
Hast über Thränen nicht Gewalt!
Und dennoch, willst du feig dich selber narren!
Weil ewige Treue dir nicht frommt,
In jedem Lenze klügelnd weiterharren,
Ob nicht ein bessrer Frühling kommt?
[87]
Willst du, solange noch die Augen blitzen,
So lang dich Jugend noch durchbraust,
Ein angestaunter Weiser trauernd sitzen,
Bis endlich vor dir selbst dir graust?
Und siehst du nicht der Hoffnung Sterne schimmern
Am Wolkenhimmel fern herauf?
Entschlossen baue, wenn auch über Trümmern,
Der Liebe goldnen Tempel auf!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek