Schwartenmaier's Klage um den entschlafenen Biedermaier

Meine Finger laß' ich gleiten,
Tiefgerührt auf Brummbaßsaiten,
Schlott'rig sind sie nur gespannt,
Und es zitiert meine Hand.
Wie aus einem hohlen Hafen
Muß man singen von dem Braven,
Den bereits das Grab verschlingt,
Daß es dumpf und schollrig klingt.
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Biedermaier, Biedermaier,
Was verstimmst Du meine Leyer?
Sagt, wo nehm' ich Thränen her?
O, der Gottlieb ist nicht mehr!
Ist es möglich? So ein Dichter,
So ein sanfter Friedensstifter,
So ein beispielloser Mann
Stirbt und thut uns dieses an!
Soll ich sein Verdienst erzählen,
Eure Ohren müßt' ich quälen
Mit der überflüß'gen Zahl,
Das geht nicht mit Einemmal.
Rechnen, lesen, schreiben, dichten,
Wachtelhunde abzurichten,
Für die Freunde zeitenweis,
Freut den liebenswürd'gen Greis.
Brachten es die Jahreszeiten,
Oder sonst Gelegenheiten,
Wer ertrug und machte Spaß,
Als der Biedermaier baß?
Himmel! war die Lug', das Laster,
Irgend Einem je verhaßter?
Wie war er so treu beständ'sch,
Ach, ein wahrer Nebenmensch!
Nein, wie ist mir in den Magen
Dieser Todesfall geschlagen;
Angst und bang, so wird mir schier,
Reichet einen Bittern mir!

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