Tafellieder

1. (Damen-Liedertafel in Danzig)

Die Frauen

Gleich wie Echo frohen Liedern
Fröhlich Antwort geben muß,
So auch nahn wir und erwidern
Dankend den galanten Gruß.
Die Männer

Oh, ihr Güt'gen und Charmanten!
Für des Echos holden Schwung
Nehmt der lust'gen Musikanten
Ganz ergebne Huldigung!
[110] Frauen

Doch ihr huldigt, will's uns dünken,
Andern Göttern nebenbei.
Rot und golden sehn wir's blinken –
Sagt, wie das zu nehmen sei?
Männer

Teure! zierlich, mit drei Fingern,
Sichrer, mit der ganzen Hand –
Und so füllt man aus den Dingern
's Glas nicht halb, nein, bis zum Rand.
Frauen

Nun, wir sehen, ihr seid Meister.
Doch wir sind heut liberal;
Hoffentlich, als schöne Geister,
Treibt ihr's etwas ideal.
Männer

Jeder nippt und denkt die Seine,
Und wer nichts Besondres weiß:
Nun – der trinkt ins Allgemeine
Frisch zu aller Schönen Preis!
Alle

Recht so! Klingt denn in die Runde
An zu Dank und Gegendank!
Sänger, Fraun, wo die im Bunde,
Da gibt's einen hellen Klang!

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