Venus Madonna

Aus Mannesadel wächst des Weibes Tugend:
Götter vermag sein Geist ihr zu gebären.
Des Griechen Schönheitswille sah die Sphären
beherrscht von Aphroditens Reiz und Jugend;
dem Christen aber ward die Reinheit Wesen,
selbst noch die Mutter will er sich verklären
und beugt sich vor Marias Hochaltären,
die keusch des Sohns, des keuscheren, genesen.
Nun kommt die Zeit, daß Männer freier denken
und ihren eignen Stamm von Gottessöhnen
hell mit dem Huldbild ihrer Freiheit krönen,
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bis Alle Allen die Erleuchtung schenken,
die Wir uns schenkten, Sonne meiner Wonne,
du keusche Venus, reizende Madonne!
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Doch da saß mit seligem Händefalten,
saß mit einem Lächeln stillen Wehrens,
wie befremdet von den Traumgestalten
meines übersinnlichen Begehrens,
saß als Eine, die Gott siegen sieht,
wie er siegte schon zu Evas Zeit,
saß und sang ein frommes Wiegenlied,
ganz erfüllt vom Glück der Wirklichkeit,

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