Wie lange noch?

O Krieg, wie lange willst du noch
Des Tages wüster König sein?
Die Sonne ward vor dir längst klein,
Der Himmel niedrig, der einst hoch.
O Krieg, nährt dich doch nicht genug
Das reiche arme Menschenblut,
Der Männer eisigblinder Mut,
Der Toten ungezählter Zug?
O Krieg, wie lange lauschst du schon
Dem Schrei der Wunden, die du schlägst?
Die Stirn ist schlaflos, die du trägst,
Und nur aus Trümmern ragt dein Tun.
Krieg, deiner Krone roter Schein
Bringt vielen ein unsterblich Glück!
[477]
Auf Helden siehst du starr zurück,
Und Namen hallt dein Herz aus Stein.
O Krieg, dein wahnhaft Heldentum
Läßt wenig Lebenslicht entstehn,
Die Völker blutleer untergehn,
Die sich berauscht an deinem Ruhm.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek