[219] [221]Christliche Frewdigkeit

Ich muß auß diesem Leben,
Diß ist Gesetz vnd Pflicht,
Ich mag gleich wiederstreben,
Mag wollen oder nicht,
Drumb nim mich, Jesu, doch davon
In Fried als deinen Simeon.
Auch ich hab', Herr, gesehen
Dich aller Menschen Heil,
Die Rettung, so geschehen
Durch dich, ist nur mein Theil,
Ich trag auff meiner Glaubens-Hand
Dich meiner Seelen höchstes pfand.
Du bist mein Weg-Bereiter,
Mein Durchzug, meine Bahn,
Des Himmels Thür vnd Leiter,
Den du mir auffgethan,
Der durchbruch wird mir nun nicht schwer,
Weil du, Gott, durchbrichst für mir her.
Jetzt sitzest du zur Rechten
Der Gottes-Krafft gestellt,
Vnd hast in deinen Nächten
Sünd', Helle, Tod vnd Welt,
Was Himmel, Lufft vnd Welt erhöht
Dient deiner hohen Majestät.
Dir wird stets lob gesungen
Von aller Engel-Schaar,
Es rühmen dich die Zungen
Der Väter immerdar,
Vmb dich wohnt Ehre, Danck vnd Preiß
Vnd Frewde die kein Ende weiß.
Laß mich dahin gelangen,
Mach mich von allem frey
Was mich hie hält gefangen,
Auff daß ich bey dir sey
Vnd lobe dich, in dir erfrewt,
In alle ewig' Ewigkeit.

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