Johann Melhorn und Regina Hoffmeister
19. Apr. 1655.
Letzter Braut-Tantz.
Text zum Tantz.
Monde, der du Stern' und Nacht
Zu dem Tantze führst,
Vnd mit vieler Fackeln Pracht
Deinen Reyen zierst,
Tantz, weil dir des Himmels-Feld
Einen Reyen singt,
Vnd wie man es dafür hält,
Tausent-stimmig klingt.
Nur mißgönn' uns jetzund nicht
Dieser Freuden Spiel,
Das biß an das Morgen-Liecht,
Sieht man, wehren wil:
Du hast ewig keine Noht,
Vns ist sie gemein,
Müglich führt dies Morgen-roht
Auch Gefahr und Pein.
Du behältest deine Zier,
Stirbest nimmermehr,
Wie ein Rauch vergehen wir,
Vnsre Lust und Ehr',
Hierumb solst du günstig seyn.
Jugend, steh' in Ruh,
Dieser Braut-Tantz kömpt allein
Den Gepaarten zu.
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Ihr geehrten Leute, fort!
Nöhtigt euch nicht viel,
Nicht bemüht umbsonst den Stort
Vnd das andre Spiel.
Alle Fackeln tantzen schon,
Auch der Bräutgam, schawt,
Tantzt mit seiner Tugend Lohn,
Der gezierten Braut.
Wie ihr gebet Hand in Hand
Also, wünsch' ich, sey
Ewer aller Hertz ein Band
Wegen dieser Frey.
Güter können nicht für Zeit
Noch Gewalt bestehn;
Aber Trew' und Einigheit
Mögen nicht vergehn.