Reue
Habe die Nacht verzecht und verpraßt,
Saß bei üppigen Dirnen zu Gast,
Trank mit Gesellen, mit losen ...
Schreit' nun hinaus in den jungen Tag – –
Kaum der Finsternis Thron zerbrach –
Nach dem bacchantischen Lustgelag
Grüß' ich des Morgenrots Rosen!
Grüße des Morgenrots Flammenschein,
Sauge den kühlenden Frühwind ein,
Und die Schatten zerrinnen,
Die ich geschaut mit taumelndem Hirn, –
Die ich geträumt mit brennender Stirn,
Da ich geküßt der buhlenden Dirn'
Den Mund in sündigem Minnen ...
Und meine Seele dehnt sich weit –
Tag, nach dem meine Seele schreit,
Steige helläugig nieder!
[142]Schaffen will ich in deinem Fron!
Siehe, dein verlorener Sohn,
Der in die Arme der Sünde geflohn,
Reuevoll kehrt er wieder!