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Prophezeihung des Nostradamus auf das Jahr 2000

Schreibt Nostradamus, der die Zeit beschwören,
Und aus den Sternen konnte prophezeihn:
Im Jahr zweitausend wird von Jubelchören
Das glückliche Paris durchtönet sein;
Man wird nur einer Stimme Mißlaut hören,
Die wird am Fuß des Louvre kläglich schrein:
Ihr glücklichen Franzosen, wollt des armen,
Des letzten Königs Frankreichs euch erbarmen!
Aus Rom gekommen wird ein siecher Greise,
Ein armer Lazarus, den Ruf erheben,
Und einem weiten dichtgedrängten Kreise
Von Straßenjungen sich zum Schauspiel geben;
Drauf gibt ihm streng ein Senator Verweise:
»Hört, Freund! hier darf von Betteln keiner leben.« –
»Ihr werdet doch, mein gnäd'ger Herr, des armen,
Des letzten Königs Frankreichs euch erbarmen!«
»Bist wirklich du von jener Sippe?« – »Ja!
Der ich zu Rom zur Pabstzeit noch die Krone
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In meines Ahnherrn Händen schimmern sah;
Er mußte sie verkaufen; die Spione,
Die Skribler und die Helfer heischten da
Den vollen Goldeswert zu ihrem Lohne;
Ein Stab ist nun mein Zepter. Wollt des armen,
Des letzten Königs Frankreichs euch erbarmen!
Mein Vater starb bejahrt im Schuldenturme;
Er hatte mir ein Handwerk untersagt,
Ich bettle. Hart erweist ihr euch dem Wurme,
Ihr Glückeskinder, sei es Gott geklagt!
Ich komme her verschlagen von dem Sturme,
Ihr habt so oft die Meinen weggejagt,
O wollt doch, da ihr glücklich seid, des armen,
Des letzten Königs Frankreichs euch erbarmen!«
Wird der Senator bei der Hand ihn fassen
Und sprechen; »Komm mit mir nach meinem Gute;
Wir hören auf die Könige zu hassen,
Die letzten küssen höflich unsre Rute;
Darfst dem Senat dein Schicksal überlassen;
Der ich aus altem Königsmörder-Blute
Entsprossen bin, ich will indes des armen,
Des letzten Königs Frankreichs mich erbarmen.«
Und Nostradamus schreibt: dem Fürsten spenden
Wird der Senat zwei tausend Franken jährlich;
Der Alte wird zum Guten noch sich wenden,
Als Mair' von Saint Cloud wird er schlicht und ehrlich,
Ein wackrer Bürger, seine Laufbahn enden;
Die Chronik macht's der Nachwelt dann erklärlich,
Wie Frankreich sich im Glücke seines armen
Und letzten Königs mochte mild erbarmen.

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