[56] [125]Als einer im Schlaff verschwenderisch gewesen.

Mein Mädgen laß hinfort mich nicht verschwendrisch seyn /
Und nimm die Perlen-Milch in deine Muschel ein;
Groß Schade / daß sie wird so liederlich versprützet /
Da wo sie keiner Schooß / auch nicht den Tüchern nützet.
Dein hart-seyn gegen mich verschwendet meinen Schatz /
Vergönne mir hinfort in deinem Schoosse Platz /
Und laß den Liehes-Thau daselbsten sich ergiessen /
Wo er mit größrer Lust wird als im Schlaffe fliessen.
Dein dürrer Acker wird alsdenn von Wollust feist
Die Brüste härten sich / die Lust entzückt den Geist;
Die Anmuth / die durchdringt des gantzen Leibes-Glieder /
In Lachen steigt man ein / mit Kitzeln kommt man wieder /
Nichts denn Ergötzung bringt er deiner Marmor-Schooß /
Die Venus spannt dir denn / den Jungfern-Gürtel loß /
Und läßt dir alle Lust / die sie besitzet / schmecken /
Der Hymen wird nach Schmertz den süßten Schertz erwecken.
Ach stelle doch mein Kind die Sprödigkeit nur ein!
Laß deine Muschel mir nicht mehr verschlossen seyn /
Eröffne ihren Helm die Nahrung zu empfangen /
Wo in dem Liebes-Thau / die Anmuths-Perlen prangen.
Sperrt nun dein Muschel-Schloß die Thore willig auf /
Und hemmt kein Widrig-seyn mir meinen Liebes-Lauff /
So soll das Liebes-Safft mit süssen Quellen fliessen.
Und sich mit vollem Strohm in deine Muschel giessen.
[125]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek