1.
Tonnen stehen im dunklen Keller,
Breite, braune, bauchige Tonnen,
Und zwischen ihnen taumelt meine Jagd
Nach einem Sonnenstrahl,
Den ich im vorigen Sommer sah.
Sicher, in einer dieser Tonnen steckt er:
Napoli oder Caro vigno, ihr goldenen,
Wer von euch hat ihn?
An einem See wars vor dem großen Gebirge,
Und silbergraue Libellen flogen im raschelnden Röhricht
Des dürr grünen Schilfes.
Aus den klingenden, kleinen Wellen tönte silbern die Frage:
»Wo lebt die Eine mit dem liebegütigen Herzen,
Das deiner Sehnsucht vorbestimmt ist als weiches Bett?«
Und ein heißer, goldener Strahl kam von der großen Sonne,
Der über die Wellen fuhr wie kriegschlichtender Schwertstreich.
Seid mir Liebesorakel, ihr sonneschwangeren Tonnen!