927. Der Pelzmärte

Unter den Butzemännern in Schwaben steht der Pelzmärte voran, manche nennen ihn auch Pelzmichel, die Kinder werden mit ihm zu fürchten gemacht und fürchten sich vor ihm, wie jene Badenden im Werratale vor dem Hackelmärz, dessen Name auch auf Hackelmärte zurückzuführen sein dürfte, nicht auf den eines Monats, denn man könnte wohl, wie Götz für Gottfried, Lurz für Lorenz, Murz für Moritz gesprochen wird, auch März für Märten abkürzen. Dagegen begegnet in Schwaben jener nordfränkische Hackelmärz als Hakenmann ebenfalls als Wasserbutz, und auch die sprachliche Verwandtschaft dieser Mythenwesen der untersten Stufe ist unverkennbar in den verschiedenen Ländern. In Tübingen und andern schwäbischen Orten heißt der Pelzmärte Sante Klaas, auch Schante Klaas (Sankt Niklas), und ist Weihnachtsvorspuk, Mummelumgang, am 6. Dezember, dem Sankt Niklastage, oder am Christabend; im obern Werratale, das zwischen Thüringen und Franken die Grenzscheide bildet, ist für ihn die Benennung Herrsche Klaas üblich, es ist dies der norddeutsche Knecht Ruprecht, der in Verkleidung umgeht, die Kinder schreckt, straft, sie beten läßt und dann Äpfel und Nüsse unter sie in die Krappel wirft, wobei er, während sie auflesen, mit seiner Rute was weniges auf das Völklein aufhaut.

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