183. Werth der Barbarakirche.
In der Blüthezeit dieses Gotteshauses gehörten das dabeigelegene Kloster, die Langensteinbacher Kapelle und Gottesau dazu, und seine Einkünfte betrugen stündlich ein Goldstück. Das Innere des Chors und Schiffs glänzte von Kostbarkeiten, deren größte ein lebensgroßer Heiland [163] von gediegenem Golde war. Aus der Kirche führte ein unterirdischer Gang nach Ettlingen und Gottesau und ein anderer aus dem Kloster nach Herrenalb. – Als der lutherische Landesherr die Wallfahrt aufheben und das Besitzthum des Gotteshauses einziehen wollte, boten ihm dafür die Jesuiten in Ettlingen so viele Kronenthaler, als sich von ihrem Ordenshaus bis zur Barbarakirche in einer zusammenhängenden Reihe würden legen lassen. Allein der Markgraf verlangte, daß die Reihe aus aneinandergestellten Kronenthaler bestehen solle, und da dies den Jesuiten zu viel war, führte er sein Vorhaben aus, in Folge dessen von der Kirche jetzt nur noch ödes Gemäuer, von dem Kloster und der Kapelle aber keine Spur mehr übrig ist.