434. Der Guckenberg.

In den Guckenberg bei Fränkisch-Gemünden ist vor Zeiten ein Kaiser mit seinem ganzen Heere versunken; [377] er kommt aber, wenn sein Bart dreimal um den Tisch, woran er sitzt, herumgewachsen ist, mit seinen Leuten wieder heraus.

Auf diesem Berge traf einst ein armer Bube, der in der Gegend Wecke zum Verkauf umhertrug, einen alten Mann, dem er klagte, daß er nur wenig verkaufen könne. »Ich will dir wohl einen Ort zeigen,« sagte der Mann, »wo du deine Wecke täglich anbringen kannst, aber du darfst niemand etwas davon offenbaren.« Hierauf führte er den Buben in den Berg, worin ein reges Leben und Treiben war: viele Leute kauften da oder verkauften; manche gingen in die Kirche; andere hielten einen Bittgang; der Kaiser selbst saß an einem Tisch, um den sein Bart zweimal herumgewachsen war. Täglich brachte nun der Bube seine Wecke hierher und wurde dafür in uraltem Geld ausbezahlt. Dieses wollte man endlich in seinem Orte nicht mehr annehmen und drang in ihn, zu sagen, wie er dazu gekommen sei; worauf er den ganzen Verlauf der Sache entdeckte. Ungeachtet dieses Ausplauderns, wollte er am nächsten Tage, wie bisher, in den Berg gehen; allein er konnte denselben (wie auch ein anderer Bube, der mit ihm ging) nicht einmal ersehen, geschweige dessen Eingang wieder finden.

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