238. Das Dorfthier.

In den Gassen und Gärten des Dorfes Stupferich geht in manchen Nächten, vorzüglich in jenen des Advents und der Fasten, ein Gespenst um, welches dasDorfthier genannt wird. Bald zeigt es sich als langer Mann mit einem alten Schabhute, bald als kohlschwarzer Hund, bald als Schafhammel mit langem Schwanze. In der ersten Gestalt wirft es die Leute um, über die es Gewalt hat, und zuweilen geht ein Lichtlein vor ihm her. Erscheint es als Hammel, dann nöthigt es jedermann, dem es begegnet, auf ihm zu reiten; in einem Gänglein, das nach den Reben führt, [229] macht es jedesmal Halt, und der Reitende muß alsdann absteigen. Am öftesten hat der Nachtwächter diesen Ritt gethan, der immer vor dem Frühgeläute stattfindet, weil nur bis zu diesem das Dorfthier, in welcher Gestalt es auch ist, umherwandelt.

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