Des Bauerwirths Heimkehr
Mündlich.
Es wollt ein Fuhrmann über Land fahren,
Er wollt drey Eimer Wein aufladen,
Ein süssen und ein sauern,
Altemeralte ein süssen und ein sauern.
Und da er über die Brück hinein fuhr,
Da brach ihm sein Geissel und auch sein Schnur,
Schwarzbraune ließ er laufen:
Altemeralte u.s.w.
Er kam wohl vor der Frau Wirthin ihr Haus,
Frau Wirthin schauet oben heraus
Mit ihren schwarzbraunen Augen:
Altemeralte u.s.w.
Frau Wirthin habt ihr nicht soviel Gewalt,
Daß ihr ein'n Fuhrmann über Nacht behalt,
Dazu vier Roß und Wagen:
Altemeralte u.s.w.
Ey so viel Gewalt, das hab ich wol,
Ich weiß nur nicht wie ich mich halten soll,
Mein Mann ist nicht daheime:
Altemeralte u.s.w.
Er ist fort, ist über Feld,
Er hat einen Beutel, darin ist kein Geld,
Er wird bald wieder kommen:
Altemeralte u.s.w.
[191]
Und da das Wirthlein heime kam,
Frau Wirthin hatt' einen andern Mann,
Sehr übel thät er sie schlagen:
Altemeralte u.s.w.
»Ey wollt ihr mich so übel schlagen,
So will ichs meinem Vater sagen.
Dazu will ichs ja wagen«:
Altemeralte u.s.w.
Willt fort, willt nimmer wieder kommen,
So laß du mir die Schlüssel zukommen,
Die Schlüssel zu deinen Kästen:
Altemeralte u.s.w.
Frau Wirthin war so voller List,
Sie schiebet die Schlüssel wohl zwischen die Brüst,
Sie sprach, sie habs verloren:
Altemeralte u.s.w.
Ey hast du dann die Schlüssel verloren,
So haben wir gute Aexte und Bohrer,
Die Kiste können wir aufhauen:
Altemeralte u.s.w.
Und da die Kiste offen war,
Darinnen war ein junger Knab,
Er blüht, als wie die Rosen:
Altemeralte u.s.w.
Ey Bauerwirthlein laß mich lange leben,
Ich will dir hundert Thaler geben,
Dazu will ichs euch ja geben:
Altemeralte u.s.w.