Jahreszeiten

Schwarzbraun ist meine dunkle Farbe,
Darin will ich mich kleiden;
Den besten Schatz und den ich hab,
Der will jezt von mir scheiden.
Ei scheidet sich dann der Winter von mir,
So kommt ein frischer Sommer;
Hat er dann Lust und Liebe zu mir,
So wird er wiederum kommen.
Dort droben vor meines Vaters Haus,
Da steht eine grüne Linde;
Darauf saß die Frau Nachtigall
Und sang von heller Stimme.
Ei sitzest du da Frau Nachtigall,
Und singest von heller Stimme;
Ei zwinget dich dann der edle Schnee,
Das grüne Laub von der Linde.
Und wann die Linde das Laub verliehrt,
So trauren alle Aeste;
Daran gedenkt ihr Mädechen jung,
Und setzt eure Kränzlein feste.
Setzt ihr sie fest und nicht zu fest,
Setzt ihr sie nach euren Maasen;
Und wenn es einmal zum Scheiden kommt,
Daß ihr sie könnt ablassen.
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