Sonett
Mein Genius, du hast mir viel verliehen,
Du kannst, was nie geahndet, mir erschließen,
Wenn deine Blicke flüchtig mich begrüßen,
Durch dich gedeiht mir jegliches Bemühen.
O könnt ich dich mit meinem Arm umschließen,
Daß du dich nimmer könntest mir entziehen,
Daß meine Wangen nie von Scham erglühen,
Verläßt mich Witz, wo Andrer Witze fließen.
Schaff mich gewiß und fest in allen Kräften,
Daß sie dem Augenblicke willig dienen,
So bin ich tüchtig jeglichen Geschäften.
Gleich fern von Furcht und Frechheit in den Mienen,
Laß mich die Blicke frei auf Andre heften,
Und aller Neid soll schwinden im Erkühnen.