Das Lied vom Feldmarschall
1813.
Was blasen die Trompeten? Husaren, heraus!
Es reitet der Feldmarschall im fliegenden Saus,
Er reitet so freudig sein mutiges Pferd,
Er schwinget so schneidig sein blitzendes Schwert.
O schauet, wie ihm leuchten die Augen so klar!
O schauet, wie ihm wallet sein schneeweißes Haar!
So frisch blüht sein Alter wie greisender Wein,
Drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein.
Der Mann ist er gewesen, als alles versank,
Der mutig auf gen Himmel den Degen noch schwang,
Da schwur er beim Eisen gar zornig und hart,
Den Welschen zu weisen die deutscheste Art.
Den Schwur hat er gehalten. Als Kriegsruf erklang,
Hei! wie der weiße Jüngling in 'n Sattel sich schwang,
Da ist er's gewesen, der Kehraus gemacht,
Mit eisernen Besen das Land rein gemacht.
Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauß,
Daß vielen tausend Welschen der Atem ging aus,
Daß Tausende liefen dort hasigen Lauf,
Zehntausend entschliefen, die nimmer wachen auf.
Am Wasser der Katzbach er's auch hat bewährt,
Da hat er den Franzosen das Schwimmen gelehrt:
Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab!
Und nehmt, Ohnehosen, den Walfisch zum Grab.
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Bei Wartburg an der Elbe wie fuhr er hindurch!
Da schirmte die Franzosen nicht Schanze noch Burg,
Da mußten sie springen wie Hasen übers Feld,
Hinterdrein ließ erklingen sein Hussa! der Held.
Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlacht!
Da brach er den Franzosen das Glück und die Macht,
Da lagen sie sicher nach blutigem Fall,
Da ward der Herr Blücher ein Feldmarschall.
Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren, heraus!
Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus!
Dem Siege entgegen, zum Rhein, übern Rhein!
Du tapferer Degen, in Frankreich hinein!