XIX. Austellung der »Secession«, Wien
Ferdinand Hodler in Genf, mit kalter Kraft, mit der Poesie des weisen und kühlen Endgereiften gibst du Natur und Menschen wieder! Voll Tiefe und Einfachheit bist du!
Wie ein alter Holzfäller im Gebirge, wie einer der berühmten Tiroler Bergführer kommst du mir vor als Maler! In ernster schweigsamer Kraft dich betätigend, wortekarg, aber nahe der Natur mit ihren schweigsamen Tiefen!
Keusch und unverbraucht!
Wie wenn jemand die Flitter des Kulturtages nie zu überwinden gehabt hätte, weil er von vornherein gepanzert war mit Ernst und Würde und gleichsam von Geburt aus in anderen Regionen atmete! Sauerstoffreich! Das wunderbarste Bild ist für mich Nummer 20: Der Tag.
Seinen Weg geht Ferdinand Hodler schnurgerade, dem Schicksale seiner Organisation blindlings, ohne Zaudern, wie einem heiligen Gebote folgend, sicher geleitet von seiner ungeheuren Kraft in ihm, ein starker einfacher Wanderer auf Gipfeln! Rundum blickend, aber von oben – herab!
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