Eine Prinzessin

Die süsse Prinzessin A., die den nicht heiraten durfte, den sie lieb hatte, fuhr an einem wunderbaren Sommermorgen auf dem kleinen Seedampfer von G. nach E. Auf dem Hinterdeck war ein blökendes jammerndes Kalb angebunden, das in E. geschlachtet werden sollte. Da kaufte die Prinzessin dem Fleischhauer in E. das Kalb ab. Der Graf aber sagte: »Prinzessin, in diesem Augenblicke werden Tausende von Kälbern, Lämmern, Hühnern grausam abgeschlachtet in der Welt!«

Und die Prinzessin erwiderte: »Ich weiss es, mein Freund. Lassen Sie mich die Komödie ›göttlicher Milde‹ und ›Gerechtigkeit‹ bei diesem einen Kälbchen spielen – – –!« »Nein,« sagte der Graf, »erlösen wir uns nicht allzubillig von unseren Verzweiflungen, kaufen wir uns nicht los von unseren Traurigkeiten! Behalten wir sie als ewig Wirkendes in uns!« Da überliess denn die sanfte Prinzessin das Kälbchen dem Fleischerknechte.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek