Der Jüngling am Meere

Es sass ein Jüngling am Meere,
Und sang ein trauriges Lied,
Von Sturm und Wellengeräusche,
In denen sein Liebchen verschied.
Da lächelte golden und ruhig
Des Mondes Antlitz ihn an;
Im Busen wurd' es ihm heller – –
Er schaute beruhigt hinan.
Es kehrte die Hoffnung ihm wieder,
Zwar nicht mehr auf irdisches Glück;
Doch zog sie ihn lächelnd und tröstend
Vom Abgrund des Jammers zurück.
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»Dort, wo die Fluthen erbrausen,
Wo schäumend die Woge sich bricht,
Wo heulende Stürme ersausen –
Dort weilt die Geliebte nicht.
Es hob aus der niederen Sphäre
Sich strahlend zum Himmel ihr Geist.
Die Hülle nur schlummert im Meere,
Von tobenden Wellen umkreist.
Sie selbst lebt über den Sternen
Und lächelt mit liebender Huld
Dort oben aus ewigen Fernen
In's blutende Herz mir Geduld!«
So sang er mit schmelzenden Tönen
Und stillte sein trauerndes Herz,
Denn Zuversicht, Hoffnung und Glaube
Besänftigen irdischen Schmerz.
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