[Die Nacht tritt nunmehr ein/ die mich ans Licht gebracht]

Die Nacht tritt nunmehr ein/ die mich ans Licht gebracht/
Ein Jahr von meiner Zeit ist wiederum verschwunden/
Wie bald verflügen sich des Lebens kurtze Stunden/
Die uns doch manche Noth so lang und bitter macht!
Ich habe manchen Tag und manche Nacht gewacht/
Betrübniß/ Kummer/ Sorg' und Mühe gnug empfunden:
Die mich ohn Unterlaß zum Trauren angebunden/
Und dennoch zehl ich nun des Jahres lezte Nacht.
Des Höchsten Gunst hat mir verkürtzet solche Zeit/
Die auffgelegte Last auch selber helffen tragen/
Durch Zeichen seiner Huld versüsset alle Plagen/
Was aber hab ich ihm erzeigt vor Danckbarkeit?
Der enge Lebens-Rest ist viel zu kurtz darzu/
Was ich bißher versäumt/ gebührlich einzubringen.
Herr/ hilff mir bald dahin/ wo tausend Engel singen/
Damit ich meiner Pflicht ein volles Gnügen thu.
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Indessen weil ich hier noch Stunden zählen soll/
So laß mich solche Zeit zu deinem Dienst anwenden;
Die Seele forder dann zu deinen sichern Händen/
Und laß den müden Leib im Grabe ruhen wohl.

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