1817, 30. März.


Mit Johann Heinrich Voß d. J.

Er sprach mit wahrer Begeisterung von meinen »Lustigen Weibern«, die er ganz gewaltig, eigentlich im Übermaß lobte und geradezu die beste Shakespeareübersetzung nannte. Es thut wohl, für etwas, das man mit Liebe gearbeitet hat, getobt zu werden, nun vollends wenn ein Goethe lobt und nicht etwa beim [215] Allgemeinen stehen bleibt, sondern tief ins Einzelne hineingeht. Goethe sprach ganz herrlich über die Eigenthümlichkeit dieser unvergleichlichen Merry Wives; besonders sagt ihm die Duellgeschichte zu und die Auskleidung in die Hexe von Bomtfort. Zweimal hintereinander hat er meine Übersetzung gelesen und dann zum dritten Mal das Glück englisch. Diese Übersetzung hat mir sein ganzes Herz vonneuem geschenkt, das ich einmal verloren glaubte. Auch über Love's Labours Lost sprach Goethe und lobte mein Hirschlied, hinzufügend, daß Lenz die Idee des Stückes verfehlt, ich aber in der kurzen Anmerkung ganz richtig angegeben habe.

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