1810, 23. April.


Mit Carl Ludwig von Knebel

Gestern hatt' ich einen vergnügten Abend. Goethe war hier nebst seinem Dr. Riemer, und Seebeck war[65] auch da. Goethe war äußerst interessant. Da ich in diesen vier Tagen die philosophischen Schriften des Hemsterhuis wieder las, so sprachen wir viel von dem damaligen Club, der sich in Münster formirt hatte, und wovon gedachter Hemsterhuis, die Fürstin Gallitzin, Graf Stolberg, Jacobi und noch einige mehr die ausgezeichneten Personen waren, und der nachher zu dem Katholicismus des Grafen Stolberg mag Gelegenheit gegeben haben. Diese Periode, die nun bis auf diesen letztern verschwunden ist, war zu seiner Zeit interessant genug und hatte mitunter viel Edles. Sie suchten aber zu bekehren, und das gelang nicht überall. Ich habe Goethe'n ersucht, in seiner Lebensgeschichte diese Gesellschaft vorzüglich zu beschreiben, und er hat es mir versprochen, zumal da ihm die Personen alle noch so gegenwärtig wären. Die Fürstin Gallitzin, geborne Gräfin Schmettau und Schwester des in der Frau v. Stein Hause verstorbenen Generals Schmettau, hat schöne und edle Handlungen gethan.

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