1798, Herbst (?).


Mit Amalie von Imhoff

Fräulein V. Imhoff wurde von Goethe in sein vielbekanntes Gartenhaus am weimarischen Parke eingeladen, wo sie ihm an einem Nachmittag in Gegenwart von Frau von Stein ihr idyllisches Gedicht [»Die Schwestern von Lesbos«] vortrug. Nachdem Sie mit zaghaftem Gemüth den ersten Gesang gelesen hatte, spricht ihr Goethe sofort seinen Beifall aus und fügt die Worte hinzu: »Und wie richtig und wohlklingend sind auch schon die Hexameter gemacht!« Da bricht das junge Fräulein erschrocken und verwundert in die Worte aus: »Wie denn, Excellenz? Sind denn das Hexameter?« Da kann er sich des lauten, frohen [197] Lachens nicht enthalten und ruft aus: »Nun, da sieht man, wie es geht! Unsereiner quält sich, diese Verse herauszubringen und das Kind macht sie.«

[198]

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