1804 (?).


Über einen Vers in »Hermann und Dorothea«

Einen prosodischen Fehler, einen Vers mit überzähligem Halbfuß, nämlich

[287] Ungerecht bleiben die Männer und die Zeiten der Liebe vergehen


rügt das Morgenblatt von 1808, Nr. 123, mit Bedauern, daß der Vers unverbessert geblieben, aber – setzen wir hinzu – mit Bewußtsein und Absicht in die letzten Ausgaben mit eingewandert. Ich [Riemer] hatte Goethen bereits aufmerksam darauf gemacht; weit aber der Vers ohne sein proverbialisches Ahnsehn zu verlieren und eine gewisse grata negligentia einzubüßen nicht wohl zu ändern war, ich mich auch erinnerte, daß F. A. Wolf, einmal von diesem Verse sprechend, ihn nicht nur entschuldigt, sondern auch durch Homerische Beispiele erläutert habe, so ließen wir ihn stehen oder hingehen. Nun machte später auch H. Voß, der Sohn, auf ihn aufmerksam, und Goethe soll, wie jener erzählt, gesagt haben: die siebenfüßige Bestie möge als Wahrzeichen stehen bleiben.

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