1823, 4. April.


Mit Friedrich Soret
und Clemens Wenzeslaus Coudray

Einen Theil des Abends bei Goethe zugebracht in Gesellschaft des Herrn Oberbaudirektors Coudray. Wir sprachen über das Theater und die Verbesserungen, die dabei seit einiger Zeit eingetreten sind. »Ich bemerke [224] es ohne hinzugehen,« sagte Goethe lachend. »Noch vor zwei Monaten kamen meine Kinder des Abends immer mißvergnügt nach Hause; sie waren nie mit dem Plaisir zufrieden, das man ihnen hatte bereiten wollen. Aber jetzt hat sich das Blatt gewendet; sie kommen mit freudeglänzenden Gesichtern, weil sie doch einmal sich recht hätten satt weinen können. Gestern haben sie diese ›Wonne der Thränen‹ einem Drama von Kotzebue zu verdanken gehabt.«

[225]

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