1810, Anfang April.
Mit Carl Ludwig von Knebel
Karl [Sohn des K. L. v. Knebel] ist sehr vergnügt über den Beifall, den die gütige Prinzessin [Caroline] seinen kleinen [zeichnerischen] Arbeiten giebt. Er fühlt wohl, wie weit er ihn verdiene, und Goethe, der mir ihn kürzlich auch lobte, fügte hinzu: er sähe gar wohl ein, was ungefähr zu machen sei und was er nicht könne; man müsse ihm nur immer Muth zusprechen. Und darin hat Goethe recht: den guten Menschen fehlt [64] es gar oft nur an Muth; die schlechten belohnen sich gar leicht selbst durch ihre Eitelkeit; Zutrauen hebt auch das schwächste Talent empor.
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