1830, 29. August.


Mit Eduard Genast

In Weimar... fanden die Vorbereitungen zu »Götz von Berlichingen« statt, womit das Theater an Goethes Geburtstag wieder eröffnet wurde. Er wohnte der Vorstellung, wie sehr ich ihn auch bat, nicht bei, weil eben sein Geburtstag war und er in seinem hohen Alter Acclamationen vermied. Den andern Tag ging ich zu ihm, um den Erfolg mitzutheilen; er sagte: »Nun, ich habe schon von Eckermann 1 viel Gutes über Deinen Götz gehört: Du sollst Dich sehr wacker gehalten haben! Die letzte Redaction dieses Schauspiels, die ich eigentlich auf Veranlassung Schiller's unternommen habe, will mir durchaus nicht behagen. Durch die Hinweglassung des bischöflichen Hofs wird das Ganze nur eine Ritterkomödie, und meine ursprüngliche Idee, das damalige Hof- und Ritterleben zu schildern, zerspaltet sich. Man könnte wohl den Versuch machen, es in der Form wieder zur Darstellung zu bringen, in der ich es im Jahre 1809 dem Publicum vorführen ließ.« Als ich entgegnete, daß wenn er sich entschließen könnte, die Redaction davon zu übernehmen, der Herr v. Spiegel mit großem Dank [326] seine Gabe empfangen werde, versetzte er: »Nun, das könnte wohl geschehen, wenn sich Zeit und Gelegenheit dazu fände.«


Note:

1 Unmöglich! Der war damals noch nicht von seiner Reise nach Oberitalien zurück.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek