1824, 26. April.
Mit Friedrich von Müller
und Friedrich Wilhelm Riemer
Bis 8 1/2 bei Goethe, meist mit Riemer. Er sprach über Rafaels Bilderbibel. Das Alte Testament sei noch sehr mäßig in Metaphern und Hyperbeln gegen die andern orientalischen Schriften. Diese Leute hätten immer in der Natur gelebt, daher ihre Bilder aus unmittelbarer Anschauung. Dann sprach er von der Anmuth und Frische der serbischen Lieder: eine ganz neue Menschheit gehe einem darin auf; von Rochlitzens Liebenswürdigkeit, der sich stets in würdiger Mitte gehalten. Mein Bild von Schmeller habe eine gewisse Innigkeit. »Die Pedanten haben eigentlich immer Recht.«
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