1831, 19. October.


Mit Friedrich Wilhelm Riemer

Ich bemerkte, daß Euripides in sich vereinige, was die römischen Dichter und Prosaisten des silbernen Zeitalters auszeichne, das Epigrammatische und Concise; wenn man das Conventionelle nicht zugebe, so könne man auch den Calderon nicht genießen. [Darauf Goethe:] »In der Poesie einer jeden Nation ist etwas Conventionelles, so auch bei Euripides. Zu seiner Zeit, die schon rhetorisch war, wollte man nur das sehen und hören. Es ist nicht zu läugnen, daß die Art des Sophokles und Äschylus etwas hat, was näher an die Natur geht.«

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