1810, Juli.


Mit Gottfried Körner

Mit Goethen habe ich in Karlsbad über Schiller's Werke gesprochen. Ich fand bei ihm zwar Wärme für[318] Schiller, aber keine Neigung, sich mit der Herausgabe der Werke zu befassen. Auch zur Fortsetzung des »Demetrius« schien er keine Lust zu haben: es wären, meinte er, noch nicht zwei Acte fertig, also über die Hälfte noch zu machen. Auf meinen Vorschlag, daß ich bei der Herausgabe der Werke alles Mühsame besorgen wolle und er nur die Direction des Ganzen übernehmen möchte, erwiederte er, daß dies sehr thunlich sein würde, wenn wir an Einem Orte wohnten, aber durch Briefe lasse es sich nicht machen. Weiter bin ich nicht mit ihm gekommen und habe mir bloß vorbehalten, ihm noch den Plan zur Billigung vorzulegen. Den Aufsatz über Schiller's schriftstellerische Eigenthümlichkeit lehnte er unter der Äußerung ab, daß ihn dies zu weit führen und zu viel Zeit kosten würde, die er jetzt zu mehreren angestrengten Arbeiten nöthig habe.

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