1831, 12. Februar.


Mit Johann Peter Eckermann

Ich lese im Neuen Testament und gedenke eines Bildes, das Goethe mir in diesen Tagen zeigte, wo Christus auf dem Meere wandelt und Petrus, ihm [8] auf den Wellen entgegenkommend, in einem Augenblick anwandelnder Muthlosigkeit sogleich einzusinken anfängt.

»Es ist dies eine der schönsten Legenden,« sagte Goethe, »die ich vor allen lieb habe. Es ist darin die hohe Lehre ausgesprochen, daß der Mensch durch Glauben und frischen Muth im schwierigsten Unternehmen siegen werde, dagegen bei anwandelndem geringstem Zweifel sogleich verloren sei.«

[9]

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